Architekten
Die Entwurfskonzeption basiert auf dem Zusammenspiel zwischen reiner Zweckmäßigkeit und architektonischer Gestaltung, die ohne ‚Zeitenbruch' in 50 Jahren fortgesetzt werden kann und die dann gleiche zeitgenössische Aktualität wie heute besitzt.
Dieser Anspruch wiederum kann nur unter Berücksichtigung des Begriffes der Tradition umgesetzt werden. ‚Das heutige Gespräch mit der Zukunft' wandelt sich beim zweiten und dritten Bauabschnitt in ein ‚Gespräch mit der Geschichte'. Das heute ‚Neue' wird beim Weiterbauen zum ‚Alten'. Unter diesem Aspekt verbietet sich eine mo-dische Architekturinterpretation von Gebäudekonzept und Material.
Das gewählte Prinzip der modularen Anordnung basiert auf einer symmetrisch angeordneten Konfiguration, bestehend aus Kopfgebäude (Verwaltung), Haupterschließung (Mittelgang) und den Magazinen links und rechts der Erschließungsachse. Die modulare Ergänzung findet ihr Ende 2060 in der geometrisch vollendeten Figur des Quadrates. Ein für Alle lesbares Urzeichen wird so an diesem Ort gesetzt, ein übergeschichtliches dauerhaftes Haus.
Das Materialkonzept unterstreicht die architektonische Gesamtaussage einer Schlichtheit und Dauerhaftigkeit, die nicht aus einer kurzlebigen Zeiterscheinung heraus entsteht, sondern die Baukultur über mehr als fünf Jahr-zehnte berücksichtigt. Die Außenwände der Magazine und des Kopfgebäudes werden als mehrschichtige Wand-konstruktion ausgeführt - die innere Wand als massive Ortbetonkonstruktion (Klimahülle und Tragkonstruktion), die Fassade als Backsteinverkleidung aus dunkel gebranntem Torfbrandziegel.
Stiftung Preußischer Kulturbesitz