Der realisierte Ersatzneubau für die im Jahre 1971 errichtete Messehalle 5, nimmt eine herausragende funktionale Bedeutung im Gefüge des Messegeländes ein. Als strukturelles Verbindungsglied zwischen dem Congress Center Messe Frankfurt (CMF), der Messehalle 6 und der Via Mobile vermittelt die neue Messehalle 5 zwischen funktionalen sowie räumlichen Schnittstellen und ordnet sich dabei als eigenständiger Baukörper in das Messeensemble um die Agora ein. Im Gegensatz zur Bestandshalle zeichnet sich der Ersatzneubau durch größere lichte Raumhöhen, sowie eine vollständig stützenfreie Ausstellungsebene ab, sodass für künftige Veranstaltungen z.B. auch zweigeschossige Messestände angeboten werden können.
Darüber hinaus bietet der Neubau auch ein verbessertes Kongressangebot. Neben Kombinationsveranstaltungen durch einen temporären räumlichen- und funktionalen Zusammenschluss von CMF und der Ausstellungsfläche der Ebene 1 der Messehalle, entsteht durch den Konferenzbereich mit Zugang zu einer eigenen Außenterrasse in der Ebene 1 ein Ort für Nebenveranstaltungen und kleinere Konferenzen.
Mit zahlreichen neuen, einladenden Zugängen von der Via Mobile sowie der erdgeschossig gelegenen Agora entsteht mit dem – als bauliche „Intarsie“ konzipierten – Zwischenbauwerk ein neuer und eigenständiger Multifunktionsraum, der attraktive Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen bietet. Gleichzeitig dient er als hochfrequentierter Verkehrsknoten zwischen den verschiedenen Hallen bzw. Ausstellungsebenen.
Die Fassade der neuen Messehalle 5 ist als matt glänzendes, gefaltetes Metallkleid konzipiert, die in ihrem Erscheinungsbild einen selbstbewussten Akzent setzt, ohne die Grundstruktur des Messeensembles infrage zu stellen. Während die Primäröffnungen (wie z.B. Zugänge, Hallentore oder Panoramafenster) eine zum Fassadenkleid kontrastierende Betoneinfassung erhalten, werden die Sekundäröffnungen (wie z.B. Belichtungsmöglichkeiten für temporär genutzte Nebenräume oder raumlufttechnische Öffnungen) als lokale Perforation im Fassadenkleid integriert.
Das Dach der Messehalle ist extensiv begrünt und mit Sedumssprossen bepflanzt, wodurch das Mikroklima positiv beeinflusst, und ein kühlender Effekt begünstigt wird.
Die Rahmenbedingungen für die neue Messehalle 5 waren bis auf wenige Teilaspekte exakt definiert, weil die alte Halle eng in die Geländestruktur eingebunden war. Die erforderliche Plangenauigkeit wurde von allen Gewerken – Architekten, Planern, Statikern, Bauleuten und auch von der Bauabteilung der Messe Frankfurt – hervorragend gemeistert.
Die neue Halle 5 bietet auf zwei Ebenen eine Ausstellungsfläche von insgesamt 18.110 Quadratmetern sowie ein Foyer mit über 1.250 Quadratmeter Eventfläche.
Von der Ebene 5.1 gibt es einen direkten Zugang in den Saal Harmonie des Congress Centers. In der entgegengesetzten Richtung bietet die Halle 5 eine direkte Verbindung zur benachbarten Halle 6. Somit können Veranstaltungen unterschiedlicher Größe wunschweise mit Kongressen kombiniert werden.
Der Baubeginn erfolgte im April 2020, wobei der Abriss der Bestandshalle 5 nach der Buchmesse 2019 gegen Ende des Jahres bis zum Baubeginn im April folgenden Jahres erfolgte. Die Fertigstellung mit Eröffnung der Halle durch den Start der drei internationalen Kosumgütermessen Ambiente, Christmasworld, Creativworld erfolgte zum 03.02.2023. Ende Januar 2023 wurde die Messehalle in Betrieb genommen.
„Hauptbestandteil des Neubaus ist der stützenfreie Hallenraum in der Ebene 5.1 im direkten Anschluss an das CMF, der durch seine nüchtern-weiße Oberflächen wirkt. Er bietet den Ausstellern und Kongressveranstaltern einen zurückhaltenden und gut zu bespielenden Raum.“ Und weiter: „Die Südfassade zur Agora kontrastiert mit einem selbstbewussten Farbakzent und einer unregelmäßigen Metallfaltung.“ Martin Gruber, Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten